Filme
Die Verlorenen
In diesem Film erinnern sich einige unserer älteren jüdischen Interviewpartner aus Wien an ihre Familienmitglieder, die im Holocaust ums Leben kamen.
So erzählt uns Paul Back von seinem Onkel, der zusammen mit seiner Frau auf dem Weg nach Palästina war, dann aber tragisches Opfer des „Kladovo-Transports“ wurde.
Edith Landesmann teilt mit uns den Brief ihres Cousins Wilhelm Stiassny, den er vor seinem Tod in Auschwitz-Birkenau schrieb.
Leo Luster
„Die Vergangenheit ist ein anderes Land“
Leo Luster wuchs im Wien der Zwischenkriegszeit auf. Doch 1938, im Alter von 11 Jahren, musste Leo und zusammen mit seiner Familie zunächst den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich und dann einige Monate später das berüchtigte Novemberpogrom miterleben. Sein Vater verlor seine Arbeit und die Familie ihre Wohnung. Im September 1942 wurde Leo aus Wien mit seinen Eltern in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach zwei Jahren wurden er und sein Vater in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, seine Mutter blieb in Theresienstadt zurück. Im Jänner 1945 wurde Leo auf einen Todesmarsch geschickt, konnte jedoch überleben. Er wurde durch die sowjetische Armee befreit und konnte anschließend seine Mutter wiederfinden. 1949 wanderten sie nach Israel aus, wo Leo bis heute lebt.
Kurt Brodmann
Die Geschichte der Familie Brodmann
Kurt Brodmann erzählt uns die Geschichte seiner Familie: wie sich sein Vater Leopold, der als Schauspieler arbeitete, in die im Publikum sitzende Franzi Goldstaub verliebte. Franzi kam aus einer orthodoxen Familie und ihre Eltern wollten nicht, dass sie einen Schauspieler heiratet. Weil Leopold so verliebt war, gab er seine Schauspielkarriere auf und wurde als Geschäftsmann tätig.
Leopold und Franzi zogen zwei Söhne auf, von denen einer, Harry, während des Krieges nach England floh, der andere, Kurt, nach Palästina zog. Leopold und Franzi fanden Zuflucht in Schanghai, wo Franzi ein Wiener Café eröffnete und Leopold wieder als Schauspieler arbeitete. Nach dem Krieg trafen sie sich wieder in Wien.
Max Uri
„Wie ich Frieda wiederfand“
Kitty und Otto Suschny
Nur ein paar Strassen voneinander entfernt
Lilli Tauber
Ein Koffer voll Erinnerung
Lilli Tauber wuchs in Wiener Neustadt auf, einer österreichischen Kleinstadt bei Wien. Dann kam der Anschluss im März 1938, und Lilli durfte nicht mehr länger das Gymnasium besuchen. Am 10. November 1938 – im Zuge des Novemberpogroms – wurde ihr Vater wie viele andere jüdische Männer verhaftet. Als ihr Vater wieder freigelassen wurde, versuchten Lillis Eltern verzweifelt, Lilli aus Österreich herauszubekommen. So schickten sie Lilli schließlich per Kindertransport nach England. Aus Großbritannien schrieb Lilli unzählige Briefe an ihre Eltern, und diese schrieben zurück – bis sie in ein Ghetto in Polen deportiert wurden. Nach Kriegsende kehrte Lilli zurück, um ihre Eltern in Wien zu suchen. Alles, was sie vorfand, war ein Koffer voller Briefe und Bilder, die ihre Eltern an Verwandte in Wien geschickt hatten.
Ressourcen
Mehr über die Novemberpogrome erfahren?
Die Zeitzeugenberichte auf dieser Website bieten nur einen ausgewählten Einblick in die Geschichte um die Novemberpogrome 1938.
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