Zeitzeugenbericht von
Heinz Klein
Heinz Klein wurde am Tag nach den Novemberpogromen in ein Konzentrationslager deportiert und flog nach seiner Freilassung sofort nach Palästina.
„…[ich] bin sofort mit einem illegalen Transport von Wien nach Palästina geflüchtet“
„Die Ordination meines Vaters, in der ich stets beschäftigt war, wurde im Mai 1938 arisiert. So verlor mein Vater seine Existenz und ich meinen Arbeitsplatz. Am 10. November 1938 wurde ich verhaftet und ins KZ Dachau [Deutschland] deportiert. Nach ungefähr sechs Monaten wurde ich entlassen und bin sofort mit einem illegalen Transport von Wien nach Palästina geflüchtet.
Meine Eltern wurden aus ihrer Grazer Wohnung vertrieben, sie mussten nach Wien übersiedeln. Mein Vater war dann in Wien in der Kultusgemeinde tätig und für die jüdische Auswanderung zuständig. Er hatte das Provinzreferat unter sich und hat einen illegalen Transport zusammengestellt von cirka 240-250 Grazer Juden. Die sind nach Palästina geflohen und auch angekommen.
„Sie konnten nur Kleinigkeiten mitnehmen.”
Großes Foto oben:
Das Schiff Parita mit 850 jüdischen Flüchtlingen landet auf einer Sandbank vor der Küste von Tel Aviv. Die Briten verhafteten die Passagiere und brachten sie in das Internierungslager Atlit.
Foto aufgenommen in:
Palästina, 21. August 1939.
Foto:
USHMM/Stiftung Preussischer Kulturbesitz
Interviewte Person:
Heinz Klein
Zeitpunkt des Interviews:
2002
Interviewerin:
Tanja Eckstein
Mehr über Heinz Klein erfahren?
Die gesamte Biographie von Heinz Klein kannst du hier auf der Website von Centropa nachlesen.
Photographien zu Heinz Klein und seiner Familie kannst du dir hier in der Centropa-Photodatenbank ansehen.
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